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LAbg. Peter Tschernko: Der „Gesundheitsplan 2035“ als Diskussionsgrundlage

Durch die demografische Entwicklung, das Ärzte-Arbeitsgesetz gemäß EU-Richtlinie, die neue Ärzteausbildung, den medizinischen Fortschritt, neue Krankheitsbilder und letztlich auch durch geänderte finanzielle Rahmenbedingungen ist die Reform des Gesundheitsbereichs im Land Steiermark ein Gebot der Stunde. Der „Gesundheitsplan 2035“ soll dabei Abhilfe schaffen.

LAbg. Peter Tschernko, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Landtages Steiermark, und selbst im Gesundheitsbereich beruflich tätig, erläutert die wesentlichen Punkte, die im aktuellen Entwurf aus dem Gesundheitsresort von Landesrat Christopher Drexler stehen.

„Einer meiner Leitsätze ist: Es gibt nichts Beständigeres im Leben als die Unbeständigkeit, ein Zitat des deutschen Erzählers Johann von Grimmelshausen. Und das bewahrheitet sich auch täglich in der Politik. Wir müssen die Zeichen der Zeit erkennen und entsprechend handeln. Deshalb ist die Gesundheitsreform, wie wir sie gerade politisch angehen, so wichtig. Wir haben einen Plan erstellen müssen!“, so Tschernko.

Im Wesentlichen hat dieser Plan ein Ziel: Für ein Mehr an medizinischer Versorgung zu sorgen, die näher an die Bevölkerung rückt – und das orts- und zeitunabhängiger. Auf den Punkt gebracht heißt das: Es ist geplant, den Gesundheitsbereichs im Land in Form einer Primär- und einer Sekundärversorgung neu aufzustellen. Ersteres soll in Form neuer Gesundheitszentren, wie sie im Probelauf bereits in Eisenerz, Trofaiach und Mariazell im Einsatz sind, geschehen. Dort soll der telefonische Erstkontakt bzw. die Notfallversorgung erfolgen. Angedacht ist, in diese Zentren künftig die Allgemeinmedizin, mobile Dienste und ähnliche Institutionen zu integrieren.

Bei der Sekundärversorgung denkt man von Seiten des Landes an Fachärztezentren und das Leitspital der jeweiligen Region. Insgesamt will man erreichen, dass im Akutfall nicht sofort die Ambulanz der Krankenhäuser in Anspruch genommen wird, sondern auch andere medizinische Versorgungsstellen zur Behandlung in Betracht gezogen werden. „Die Patienten werden in den neuen Gesundheitszentren genauso gut wie bisher optimal versorgt werden – wenn nicht besser“, so Peter Tschernko.

Da es sich bei diesem Gesundheitsplan derzeit aber noch um eine Diskussionsgrundlage handelt, ist noch nichts in Stein gemeißelt. Weitere Gespräche mit Vertretern von KAGES, Ärztekammer, Krankenkassen und aus der Politik werden folgen, um die Inhalte zu erarbeiten, die irgendwann einmal Gesetz werden sollen.