ÖAAB-FCG-Bezirksbesuch in Leibnitz

AK-Vizepräsident Franz Gosch und sein Team bedankten sich auf ihrer Bezirkstour auch bei den Einsatzkräften im Grenzeinsatz. Angesichts der prekären Flüchtlingssituation forderte ÖAAB-Bezirksobmann LAbg. Peter Tschernko den vermehrten Einsatz des Bundesheeres. Im Rahmen eines Pressegespräches befasste man sich im übrigen mit dem Thema Arbeitslosigkeit und vor allem mit dem Pendlerproblem.

Im Bezirk Leibnitz gibt es rund 41.000 Erwerbstätige. Die Beschäftigungslage hat sich in den letzten 12 Monaten verschlechtert, die Arbeitslosenquote ist von 6,6% auf 7,2% gestiegen, d.h. im Bezirk Leibnitz gibt es derzeit 2.598 Menschen ohne Arbeit (+ 11.6%)

Neue Chancen durch Anbindung der Region an die Koralmbahn
Die Lage des Bezirkes Leibnitz mit der guten Anbindung zu Graz, sowohl durch die Bahn wie auch durch das Straßennetz bietet zahlreiche Chancen. In Zukunft wird sich die Infrastruktur weiter verbessern, da der Bezirk Leibnitz ebenso wie Deutschlandsberg auch von der Koralmbahn profitieren kann. Damit erfolgt ein unmittelbarer Anschluss an das Transeuropäische Netz mit der Nord-Süd-Achse Wien-Tarvis.
„Die Nutzung von Innovationen und Technologien aus dem universitären Umfeld in Graz sind ein klarer Standortvorteil für den Bezirk, der künftig noch stärker genützt werden muss“, so die ÖAAB-FCG Arbeitnehmervertreter. Weiters muss die Neuansiedlung von Leitbetrieben weiter forciert werden, auch auf Maßnahmen für eine stärkere Kooperation der Wirtschaft mit Aus -und Weiterbildungsinstitutionen in der Region soll stärker fokussiert werden.

Historischer Höchststand an Pendlern in der Steiermark
Mehr als 61% der Erwerbstätigen, das sind rund 350.000 steirische Arbeitnehmer/innen, arbeiten nicht in ihrem Wohnort und müssen zum Teil erhebliche Strecken auf sich nehmen, um zum Arbeitsort zu gelangen. Jeder Zweite legt eine Distanz von mehr als 20 km zurück, fast 50.000 Beschäftigte pendeln mehr als 100 km zur Arbeit.

AK-Vizepräsident Franz Gosch, Obmann der Steirischen Pendlerinitiative, präsentierte diese Zahlen aus dem Pendlerreport und führte die Wichtigkeit von Unterstützungsmaßnahmen für diese große Zielgruppe vor Augen. Gosch betonte die jüngsten Erfolge, wie den Pendler-Euro, die Ausweitung der Pendler-Förderung auf Teilzeit-Beschäftigte und die Änderungen bei den Zumutbarkeitsbestimmungen seit 2014, durch die deutlich mehr Pendler in den Genuss der „großen Pendlerpauschale“ kommen, tragen dazu bei, die Situation für viele Betroffene zu verbessern. Gosch hat in Verhandlungen mit dem Finanzministerium eine Verbesserung des Pendlerrechners durchgesetzt.
Und Gosch bleibt kämpferisch: Der oberste Pendlervertreter fordert mehr und günstigere Angebote im öffentlichen Verkehr, um den Pendlern den Verzicht auf ein Auto zu erleichtern. „Dies würde Geld, Energie und Kosten sparen“, betont Gosch.
All jenen, für die aufgrund fehlender Angebote die Benutzung der Öffis nicht zumutbar ist, empfiehlt Gosch dringend die Bildung von Fahrgemeinschaften.
Der Bezirk Leibnitz präsentiert sich als Bezirk mit einer sehr hohen Außenverflechtung, sowohl ein- als auch auspendlerseitig herrscht in diesem Bereich sehr viel Bewegung, wobei die Auspendler überwiegen. Der Bezirk verzeichnet insgesamt mehr als 38.000 Erwerbstätige mit Wohnort im Bezirk, rund 15.500 verlassen den Bezirk um auf Ihren Arbeitsplatz zu gelangen, davon pendeln 2500 sogar in ein anderes Bundesland. Insgesamt pendeln rund 6.500 Personen in den Bez. Leibnitz ein, diese kommen aus den angrenzenden Bezirken, die Auspendler zieht es fast zur Hälfte in den Grazer Zentralraum.